Unseren Lesern ein schönes neues, gesundes und erfolgreiches (Bienen) Jahr.
Nachdem es vor Weihnachten herum endlich kalt geworden ist, steht noch die letzte Varroabehandlung mit einer Oxalsäurelösung an. Für uns ist es auch ein spannender Moment, da wir uns bei der Gelegenheit einen Überblick über unsere Winterverluste verschaffen können, so nach dem Grundsatz: “Wer jetzt noch lebt, geht nicht mehr an der Varroamilbe ein.” Gleichzeitig schätzen wir auch das noch vorhandene Futter und merken uns die Völker bei denen es eventuell knapp werden könnte.
Alle Imker behandeln ihre Bienen gegen die Varroamilbe. In der Bioimkerei sind als Mittel im Wesentlichen Ameisen-, Milch- und Oxalsäure zugelassen. Einige Anbauverbände erlauben auch noch Thymolpräparate. Aber das würde ich mal hier vernachlässigen. Die drei vorgenannten Mittel wirken unterschiedlich auf die Milbe. Ameisensäure wird am häufigsten im Sommer angewendet, da diese Säure auch in die Bienenbrut wirkt.
Milch- und Oxalsäure sind Kontaktgifte für die Milbe und wirken nicht in die Bienenbrut. Aus diesem Grund müssen für eine wirksame Behandlung die Völker brutfrei sein. Das ist regelmäßig im Winter – 3 Wochen nach den ersten richtigen Frösten – oder bei der Völkervermehrung (Schwarm / Ableger) der Fall.
Eigentlich sollte diese Winterbehandlung gegen die Varroamilbe schon im November erfolgen. Dazu müssen die Bienenvölker aber brutfrei sein. Da es in den letzten Jahren so warm war und es keine Fröste gab, schob sich die Behandlung immer weiter nach hinten meist so um Weihnachten herum. Stichtag für die Behandlung ist der 15. Januar. Bis dahin sollte alle Säurebehandlungen gegen die Varroamilbe abgeschlossen sein. Damit ist sichergestellt, dass keine Rückstände der Säuren in die kommenden Honigernten gelangen.
In diesem Jahr haben wir unsere Völker um Silvester herum behandelt. Wichtig ist, dass es ein kalter Tag aber über 3 Grad Celsius mit wenig Wind ist. Wir verwenden 3,5 %ige Oxalsäure, die mit einer Zuckerlösung kurz vor der Behandlung gemischt wird. Das Präparat heißt Oxuvar und ist über eine Apotheke oder den zuständigen Veterinärmediziner zu beziehen. Die Säure wird mit einer Einwegspritze in die Wabengassen geträufelt. Empfohlen sind 30 – 50 ml je nach Volksstärke, also 5 – 6 ml pro besetzer Wabengasse. Empfehlenswert ist dazu auch eine Taschenlampe. Damit kann man leicht in die Wabengasse reinleuchten und genau schauen, wo die Bienen sitzen.
Bitte unbedingt den Arbeitsschutz einhalten. Also Handschuh an und Schutzbrille auf und Reste nicht in der Nähe von Kindern lagern.
Ein Anleitungsvideo ist auch hier auf der Seite des Herstellers zur finden: http://www.andermatt-biovet.de/p/oxuvar.phtml