Bevor man sich Bienen zulegt, sollte sich jeder drei Fragen beantworten:
Frage 1: Habe ich genug Zeit für die Bienen?
Im Schnitt braucht ein Anfänger 16 Stunden für ein Bienenvolk im Jahr. Das ist eine grobe Schätzung und Fahrtwege usw. sind da noch nicht eingerechnet. Das hört sich erst einmal nicht viel an. Aber die Arbeit verteilt sich nicht gleichmäßig über das Jahr, sondern hat Spitzen von Ende April bis Ende Juni und Ende Juli bis Ende August. Da sollte man die Bienen nicht allein lassen oder für eine Betreuung sorgen. Wichtig ist hier der Aspekt Familie und Partner. Haben die dafür Verständnis oder finden sie es eher doof, wenn ich mich zu den Bienen verkrümele.
Frage 2: Sind Allergien vorhanden?
Wenn ich am ganzen Körper auf einen Bienenstich mit Ausschlag, Anschwellen usw. reagiere, ersteinmal Finger weg von den Bienen. Dann ist jeder Besuch am Bienenstand lebensgefährlich, da Bienen immer mal wieder stechen. Ein Ausweg ist eine Hyposensibilisierung mit Bienengift. Das dauert drei Jahr und ist zeitaufwendig.
Wer sich hinsichtlich einer möglichen Allergie unsicher ist, bespreche das Thema mit seinem Hausarzt.
Frage 3: Bin ich bereit, Verantwort für ein Tier/Lebewesen zu übernehmen?
Diese Frage hört sich erst einmal ein bißchen komisch. Imkern ist zwar gerade wahnsinnig hipp und viele Menschen sehen in der Imkerei ein schöne Beschäftigung mit der Natur. Doch Bienen sind Lebewesen, um die ich mich kümmern muss. Bienen können nicht vor Hunger schreien und das Leiden der Völker an Krankheiten ist vielleicht für einen Anfänger nicht gleich erkennbar, dennoch auch diese Tiere fühlen das gleich wie Säugetiere und kommen mit Futtermangel und Krankheiten in Streß. Bienen haben ähnlich wie Säugetiere ihre Bedürfnisse, die ein Bienenhalter erfüllen muß.
Trotz aller kritischen Fragen, möchte ich allen Mut machen, sich mit den Bienen zu beschäftigen, denn Bienen sind faszinierende Lebewesen und Achtung!: Sie haben ein hohes Suchtpotential